Für die Identität und die Lebensqualität in einer Gemeinde hat Kunst eine große Bedeutung.
Die Begegnung mit Kunst fördert die Kommunikation, schärft die Urteilsfähigkeit und erhöht die Toleranz.
Grete und Dr. Helmut Bergdolt, Initiatoren der "Bürgerstiftung Kunst für Wiesloch e.V."
Die Innenstadt Wieslochs birgt einige Zeichen aus alten Zeiten der Stadtgeschichte. Augenfällig sind jedoch vor allem die Skulpturen und Brunnen des 20. und 21. Jahrhunderts, die an Straßen, auf Plätzen, in Grünanlagen und öffentlichen Gebäuden stehen und heute entscheidend das Stadtbild prägen.
35 dieser zeitgenössischen Kunstwerke wurden von der „Bürgerstiftung Kunst für Wiesloch e.V.“ seit 1997 initiiert und finanziert, um der Heimatstadt eine spezielle Identität zu verleihen. Denn die historische Bausubstanz wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 nahezu vollständig bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Auch über die Skulpturen im öffentlichen Raum hinaus haben Kunst und Kultur in Wiesloch seit Langem einen hohen Stellenwert. Die umfangreichen Aktivitäten des von Grete und Dr. Helmut Bergdolt 1977 gegründeten Kunstvereins „Kunstkreis Südliche Bergstraße – Kraichgau e.V.“ machten Wiesloch weit über die lokalen Grenzen hinaus zu einem kulturellen Anziehungspunkt. Zwei bis drei umfangreiche Ausstellungen pro Jahr aus der nationalen und internationalen Kunstszene (mit Katalogen) sowie Seminare und Vorträge zur europäischen Kunst von ihren Anfängen bis zur Gegenwart brachten Sternstunden für interessierte Laien und Kunstkenner. Darüber hinaus war dem Kunstkreis stets auch die Kunst-Hinführung ein zentrales Anliegen. Mit Malkursen für Groß und Klein, Ausstellungen in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen, Kulturreisen, Erzählerwettbewerben in den Austellungen und dem improvisierten Kunstmarkt „Klein-Montmartre“ beim „Straßenfest Wein und Markt“ an jedem zweiten Winzerfestwochenende bescherte der Kunstverein den Mitbürgern eine Fülle kultureller Angebote.
Das Wieslocher Kunstsammler-Ehepaar Kurt und Gertrud Lamerdin hat im Laufe seines Lebens eine beeindruckende Sammlung an Kunstwerken des 19. und 20. Jahrhunderts zusammengetragen. Sie enthält unter anderem Werke von Anselm Feuerbach, Lovis Corinth, Max Slevogt, Käthe Kollwitz, Ernst Barlach, Emil Nolde, Wilhelm Trübner und vielen weiteren bedeutenden Künstlern.
Auf Anraten der „Bürgerstiftung Kunst für Wiesloch e.V.“ übertrug Gertrud Lamerdin die umfangreiche Sammlung einige Jahre nach dem Tode ihres Mannes der Stadt Wiesloch. Mit der Unterzeichnung des Stiftungsvertrags am 7. Oktober 1998 verpflichtete sich die Stadt, die Sammlung der Wieslocher Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ganz so, wie es Gertrud Lamerdins Wunsch war.
“In vielen Gesprächen verspürte man ihre Zufriedenheit und ihren Stolz, den Wieslocher Mitbürgern mit den Kunstwerken eine Freude zu bereiten”, erinnert sich Dr. Helmut Bergdolt, Vorsitzender der Bürgerstiftung Kunst für Wiesloch e.V., an die Stifterin.
- September 15, 2021
- 3 Min Read
- September 15, 2021
- 3 Min Read
- September 15, 2021
- 3 Min Read
- September 15, 2021
- 3 Min Read
- September 15, 2021
- 3 Min Read
- September 15, 2021
- 3 Min Read
- September 15, 2021
- 3 Min Read
- September 15, 2021
- 3 Min Read
- September 15, 2021
- 3 Min Read